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Channel: Deutsches Museum Blog
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Sommerfest

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Ein rauschendes Fest mitten in der Isar: Das Museum feiert mit 15 675 Besucherinnen und Besuchern. 1925 Die ganze Stadt feierte mit und war aufwendig geschmückt. Rund 300 Menschen nahmen an dem Festakt im neu eröffneten Museum teil, für den Gerhart Hauptmann eigens ein Bühnenstück gedichtet hatte. Hühnersuppe, Blätterteigpastete getrüffelt, Ochsenlende mit jungem Gemüse gab es zum Festmahl. ###MORE### Außenansicht Deutsches Museum 1925. 1925: So sah es damals aus. 2015 Veganes Curry, Pizza, Leberkäs-Brezn und ALLE waren eingeladen: Das Jubliläum - 90 Jahre auf der Insel - feierten wir am 22. August 2015 mit einem großen Sommerfest. Es fanden Sonderführungen statt, alle Gäste konnten an diesem Tag bei freiem Eintritt hinter die Kulissen des Museums blicken. Einiges war geboten: Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks und zwei mutige Kolleginnen seilten sich vom 65 Meter hohen Museumsturm ab. Feuerwehrleute machten Tauchvorführungen in einem transparenten Becken. Im Museumsgarten traten zwei Münchner Bands auf dem Deck des Seentorettungskreuzers „Theodor Heuss“ auf. Das bunte Programm lockte viele Besucher ins Museum: bei Sonderführungen zu den Top-10-Highlights oder den unscheinbaren Objekten, zur Science Show ins Zentrum Neue Technologien oder zum Blick auf München vom Museumsturm. Impressionen vom Sommerfest Generalprobe: Am Vorabend war es noch bewölkt... .. am Samstag gab es dann bestes Wetter und im Museumsgarten konnte gefeiert werden. Auf dem Deck des Seenotrettungskreuzers traten die Klangbagasch und die Schicksalscombo auf. Goldrausch: Isarkiesel konnten unter Anleitung der Museums-Maler-Werkstatt vergoldet werden. Ansturm bei den Papierbändigern: Hefte binden und verzieren. Einer der Ehrengäste: die Maus war zu Besuch. Restlos ausgebucht: Alle Sonderführungen beim Sommerfest waren in kürzester Zeit ausgebucht. Auch das reguläre Rote-Punkt-Programm mit Blitze-Show, Metalle Gießen, Modelleisenbahn und vielem mehr wurde gestürmt: hier Science Show im Zentrum Neue Technologien. Sonderführung auf den Spuren der unscheinbarsten Objekte - die sich aber nur scheinbar unscheinbar darstellen: Hier ein wertvolles Uhrwerk mit Hemmung - aber ohne viel Brimborium... Die Feuerwehr machte Tauchvorführungen im transparenten Becken an der Uferstraße. Spannend: Abseilen vom 65m hohen Museumsturm. Einladend: Liegestühle im Museumsrot. 99 Luftballons (plus 701): Ballonwettbewerb! Finder und Absender können eine Mitgliedschaft gewinnen. Sommernacht auf der Dachterrasse mit Drinks und guter Musik, wahlweise Sterngucken durchs Teleskop. #DMSommerfest: Auf Twitter haben viele Besucher ihre Eindrücke mit uns geteilt. Lesen Sie nach....

Depotfund des Monats: Lichtviolette Prunkvase

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Hä? Sammelt das Deutsche Museum Vasen? Die Antwort gab das Objekt selbst. Hellblau stand die Vase im Depot und lief dann violett an. Zauberei? Nein: Wissenschaft! Vom Depot-Team Was für eine Überraschung - beim Transport der Vase vom Depotregal zum Aufnahmetisch unseres Fotografen wechselte diese imposante Vase deutlich ihre Farbe von hellblau zu kräftigem Violett. Da auch die jeweilige Farbe eines Exponates beim Inventarisieren in der Objektdatenbank vermerkt wird, musste die neue Farbe von unserem Registrar nachgetragen werden.
###MORE### Was nach spektakulärer Zauberei klingt, ist natürlich doch wieder wissenschaftlich zu erklären: Ursache für den Farbwechsel sind im Mineral eingelagerte Metalle wie Chrom, die unter verschiedenen Lichtwellenfrequenzen farbwechselnd aufleuchten. Die Prunkvase erscheint blau im Tageslicht, violett im Kunstlicht. Phänomenal! Und eine neue Farbe hat das Team dabei auch erfunden: Lichtviolett. Prunkvase:
  • Material: Massives Alexandritglas (Neodymglas) facettiert mit 6fachem Schälschliff, Stand geschliffen und poliert.
  • Hersteller: Karlsbader Kristallglasfabriken, Moser & Söhne, Eger, Form Heinrich Hussmann.
  • Inventar-Nr. 62110
      Das Depot-Team besteht aus zwei Restauratorinnen, einem Fotgrafen, fünf technischen Mitarbeitern und einer Registrarin. Da das Ausstellungsgebäude grundlegend saniert wird, werden alle Depots auf der Museumsinsel beräumt. Das Team inventarisiert, fotografiert, konserviert und, so nötig, restauriert Exponate, vor sie in die Außendepots gebracht werden. Das geschieht alles mit besonderer Sorgfalt - dafür stehen die Handschuhe, die zum Schutz der Objekte vom Team getragen werden. Ein besonderer Schatz oder etwas Kurioses, das dem Team Freude bereitet, wird als Depotfund des Monats im Blog vorgestellt.

Blend of nationalities

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People from all over the World visit the Deutsches Museum. This blend of nationalities makes those of us museum employees who are staying at home want to travel abroad, and it also makes us curious to find out more about our international visitors. Annalisa Arcella Those living in Munich spend their vacations at Lake Garda, in the Alps, on a cultural tour through Asia or at the beach. In turn, people from all over the World travel to Munich. Many of them visit the Deutsches Museum. In our exhibitions, a tour group from Yokohama might meet a family from Brindisi, while a group of students from Oslo might stand next to a company delegation from Moscow while the two groups are watching the popular high-voltage demonstration with Faraday's cage. This wonderful blend of nationalities makes those of us museum employees who are staying at home want to travel abroad, and it also makes us curious to find out more about our international visitors. At our offices, we also have colleagues from foreign countries. Annalisa from Italy is currently working at the communication department. She has agreed to interview our visitors from abroad during their visit to the museum this summer. ###MORE### Just walking in the street Nancy and Mariam from Senegal in the Historic Aircraft section.   Is it your first visit at the Deutsches Museum? Yes, it is.   How did you learn about it? We are visiting Munich for a few days. Walking in the street we saw a poster advertising the Deutsches Museum. We thought it would be interesting to visit.   What impressed during our tour at the Deutsches Museum? It is not like a usual Science Museums. We were impressed by the history of the technology, especially by ships and aircrafts.   Is there any object that you would like to take home from the Museum? „At the Anthropocene exhibition, the pictures of the earth impressed me“, Nancy says, „they were very detailed. Never seen something like this before. I would like to have one of them at home!“ A hand-made coral for my girlfriend AB and his girlfriend from India in the Anthropocene exhibition in front of the Crochet Coral Reef.   How did you learn about the Deutsches Museum? I am in Munich for tourism with my girlfriend. A friend of mine recommended me to visit the Deutsches Museum.   What exhibition did you enjoy and what impress you? I enjoyed the Mining section and the special exhibition „ Anthropocene “. The hand-made Crochet Coral Reef impressed me, it is so colourful!   Is there any object that you would like to take home from the Museum? Definitely the Crochet Coral Reef. Can I take an aircraft, bitte? Miwako from Japan in the Anthropocene exhibition. Is it your first visit? Yes, it is my first time in Munich   How did you learn about the Deutsches Museum? I am in Munich for tourism. I did some research in the internet to find out about the attractions of the city. And so I learned about the Deutsches Museum.   What exhibitions did you visit? I visited several sections, Mining, Power Engines and the special exhibition „Anthropocene“. The Aircrafts section was the one that most impressed me.   Would you like to come back? Yes, of course! One day is not enough.   Is there any object that you would like to take home? Yes, I would like to take an aircraft. Annalisa Arcella , Italian, is volunteering as English-speaking blogger. After her master degree in Physics at University of Napoli, she moved to Barcelona to complete a PhD in Biophysics and joined the MIT in Boston as visiting post-doc. Since college she is passionate for science communication especially in Science Museums and events. Annalisa recommends to visit the Nanotechnology exhibition: the Nanocosm is a world made by special element small like a grain of sand that have the immense potential to create smart objects chiselled like a sculpture, as microchips or to discover the bricks of the Human Genome.

Geliebtes Goggomobil

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Sonderausstellung im Verkehrszentrum: Goggo wird 60! Von Frank Steinbeck Das Goggomobil war neben dem VW Käfer für viele Käufer und ihre Familien in den 1950er Jahren das Einstiegserlebnis in die individuelle Automobilität. Beide stehen für den extrem schnellen Wandel Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg: verkehrsgeschichtlich zur automobilen Gesellschaft, sozialgeschichtlich zur Konsumgesellschaft. ###MORE### Das Goggomobil war genau genommen der kleine Volkswagen aus Bayern – klein in doppelter Hinsicht: Mit knapp 3 m Länge kürzer als sein großer Bruder aus Wolfsburg und mit rund 280.000 gebauten Exemplaren weniger verbreitet als der rund 21 Millionen Mal gebaute VW Käfer. Bis zum 18. Oktober 2015 zeigt das Verkehrszentrum eine Sonderausstellung zum 60. Geburtstag des Goggomobils. Entstanden ist sie in Kooperation mit dem GLAS Club International e.V.

In der Klasse bis 250 cm³ war das Goggomobil Marktführer und erfolgreicher als seine direkten Konkurrenten, die BMW Isetta und die Kabinenroller von Heinkel und Messerschmitt. Der Bedarf für derart kleine und schwach motorisierte Autos war in den 1950er Jahren in der Bundesrepublik enorm hoch. Es war die Zeit des Wirtschaftswunders, als die Deutschen – bislang ein Volk von Fahrrad- und Motorradfahrern – erstmals die Möglichkeit bekamen, ein eigenes Auto zu finanzieren. Für ein größeres Fahrzeug langte das Einkommen oft noch nicht aus. Viele Menschen besaßen zudem nur einen Kleinkraftradführerschein, mit dem auch Autos bis 250 cm³ wie etwa das Goggomobil fahren durfte. Goggos in der Ausstellung – den Namen Goggo trug eigentlich der Roller, er bürgerte sich als Kurzform aber auch für das Goggomobil ein. Rechts im Bild ein seltener Lastenroller. Hier setzte die Hans Glas GmbH, ein Landmaschinenhersteller, der seit 1951 mit dem Goggo-Roller erfolgreich war, an: Nicht teurer als ein Motorrad mit Beiwagen durfte das Fahrzeug sein und ein Kleinkraftradführerschein sollte ausreichen. Als Ergebnis dieser Vorgaben brachte das Familienunternehmen aus Dingolfing 1955 das Goggomobil auf den Markt, das sich schnell zu einem Verkaufserfolg entwickelte. Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten bot es vier Personen Platz und sah von allen Kleinstfahrzeugen am ehesten wie ein richtiges Auto aus. Neben eleganten Sportwagen baute Glas auch Die gesamte Modellpalette der Hans Glas GmbH ist in der Ausstellung zu sehen, zudem zwei seltene Lizenzbauten. Im Vordergrund der Dart, ein Sportwagen auf Basis des Goggomobils aus Australien. Kleintransporter auf Basis des Goggomobils. Rechts im Bild ein Kommunalfahrzeug mit Schneeschaufel. Größer, schneller – von den Entwicklungskosten aber zu hoch für Glas: Der V8-Zylinder, wegen seiner Ähnlichkeit zum Maserati Quattroporte I auch Glaserati genannt. Reihenhaus und ein Auto – zwei Ideale der Wirtschaftswunderjahre (BMW Group Archiv) Mit dem zunehmenden Wohlstand in der Bundesrepublik wurde der Automobilmarkt in den 1960er Jahren komplexer. Die Kunden verlangten größere Autos und mehr Individualität. Glas reagierte auf diese Entwicklung mit einer Vielzahl von Modellreihen, die in immer höhere Preis- und Leistungsklassen hineinreichten: von vollwertigen Kleinwagen und Mittelklasselimousinen über sportliche Coupés und Cabriolets bis hin zum Oberklasse-Coupé mit Achtzylindermotor. Von der technischen Seite zeigte sich das Unternehmen oft sehr innovativ. So brachte man Anfang der 1960er Jahre das erste Serienfahrzeug mit einem Zahnriemen zur Steuerung der Nockenwelle auf den Markt.   An den Erfolg des Goggomobils konnten die Glas-Werke nicht anknüpfen. Mitte der 1960er Jahre geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Die Überproduktion von Kraftfahrzeugen in der Bundesrepublik, die erste Krise nach dem Wirtschaftswunder sowie speziell bei Glas die Entwicklungskosten für die neuen Modelle trafen den relativ kleinen Hersteller schwer. Die dünne Kapitaldecke reichte nicht mehr aus, so dass Glas 1967 von BMW übernommen wurde. Für die Stadt Dingolfing ging die Geschichte dennoch gut aus: BMW investierte in den Ausbau der Werksanlagen und das dortige Zweigwerk ist heute der größte Produktionsstandort des Unternehmens. Urlaubsreisen mit dem Auto: in den 1950er Jahren ein weiteres Zeichen des steigenden Wohlstands in der Bundesrepublik (BMW Group Archiv) Sonderausstellung im Verkehrszentrum: Goggo wird 60 Die Sonderausstellung im Verkehrszentrum zeigt anhand historischer Originalaufnahmen und Filmausschnitte die Geschichte der Glas GmbH in ihrem historischen Kontext. Die Fahrzeuge selbst dürfen natürlich nicht fehlen: Neben verschiedenen Goggomobil-Typen und Sonderausführungen wie Transportern und ausländischen Lizenzprodukten ist die gesamte Modellpalette der Hans Glas GmbH zu sehen: Von vollwertigen Kleinwagen wie dem GLAS Isar über viertürige Mittelklasselimousinen wie dem GLAS 1700 bis hin zu eleganten Sportcoupés und einem Luxus-Coupé mit Achtzylinder-Motor. Fast zu jedem Fahrzeug ist zudem die individuelle Geschichte zu lesen. Führungen durch die Sonderausstellung „Goggo macht mobil“ bietet das Deutsche Museum Verkehrszentrum bis 18. Oktober 2015 jeden Sonntag um 11 Uhr an.
(Kosten: Museumseintritt) Am 13. September 2015 , dem Tag des offenen Denkmals, steht das jährliche Oldtimertreffen vor dem Verkehrszentrum unter dem Motto „Goggo und andere Kleinwagen der 50er und 60er Jahre“ ( 11 bis 16 Uhr ). Ein Vortrag des Automobilhistorikers Jürgen A. Kraxenberger zur Geschichte der GLAS GmbH rundet um 14:00 im Seminarraum des Verkehrszentrums das Programm ab. Frank Steinbeck ist seit März 2015 Kurator für Straßenverkehr am Deutschen Museum. Zuvor Volontär am Verkehrszentrum des Deutschen Museums und danach kurzzeitig wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Brücken- und Wasserbau. Er hat an der Technischen Universität Berlin Geschichte, Politikwissenschaft sowie Wissenschafts- und Technikgeschichte studiert. Sein Tipp für einen Besuch im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Theresienhöhe: Unser "Barockengel", der BMW 502: Das Fahrzeug diente 1965 bis 1970 als Dienstfahrzeug des damaligen Münchener Oberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel.

Der Wissenswurm

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Die zwei Seiten des Cholesterins: Ein neuer Bereich im Zentrum Neue Technologien. Von Christine Kolczewski „Ihre Cholesterin-Werte sind zu hoch!“ Rund zwei Drittel der Deutschen hören diesen Satz im Laufe ihres Lebens beim Arzt. Doch was bedeutet ein zu hoher Cholesterinwert überhaupt? Wie hoch ist zu hoch? Welche Krankheiten kann ein zu hoher Cholesterinwert begünstigen und wie kann ich ihn senken? Und – was ist Cholesterin überhaupt? ###MORE###   Diese Fragen werden in der komplett überarbeiteten AMGEN-Themeninsel beantwortet - von uns Museumsmitarbeitern liebevoll „der Wurm“ genannt. AMGEN ist eines der größten forschenden Biotechnologie-Unternehmen weltweit und engagiert sich seit 2006 als Gründungspartner für das Zentrum Neue Technologien. Die AMGEN-Themeninsel begrüßt die Besucher mit einer eindrucksvollen dreidimensionalen Skulptur – dem schon erwähnten Wurm. Nicht zufällig erinnert seine Form an eine DNA-Doppelhelix. Die Skulptur bietet Platz für ein dreidimensionales Querschnitt-Modell einer Arterie, das zusammen mit Videoinstallationen anschaulich die Bildung von sogenannten Plaques in unseren Blutgefäßen darstellt. Plaques sind fetthaltige Ablagerungen aus vom Körper verdauten Cholesterin-Molekülen und Bruchstücken zugrunde gegangener Verdauungszellen. Die Plaques sind nur durch eine dünne Schicht von der Blutbahn getrennt. Gefährlich wird es wenn – wie im Modell gezeigt - die trennende Schicht einreißt. Die jetzt frei liegenden fetthaltigen Ablagerungen aktivieren sofort das Gerinnungssystem des Blutes. Weiße Blutplättchen lagern sich an und innerhalb von Minuten kann ein Gerinnsel aus Fibrinfäden und Zellen einen Pfropf bilden, der das Gefäß verschließt. Es kommt zum Infarkt, z.B. einem Herzinfarkt.   Rund um die Skulptur wird Hintergrundwissen zum Thema Cholesterin spielerisch und interaktiv vermittelt. Man kann sich über die Entstehung und Behandlung der familiären Hypercholesterinämie informieren – einer Krankheit, die einen zu hohen Cholesterinspiegel verursachen kann - oder Tipps zur Vermeidung eines erhöhten Cholesterinspiegels nachlesen. Die Besucher können auch versuchen, spielerisch Cholesterin einzufangen und so ihren Cholesterinspiegel zu senken. Quasi nebenbei erklärt das Spiel damit den Wirkmechanismus des neuen Medikaments zur Senkung des Cholesterinsspiegels von AMGEN.   Ein zweiter Forschungsschwerpunkt von AMGEN ist die Tumortherapie. Neben einer Medienstation mit Hintergrundwissen gibt es auch hier wieder die Möglichkeit, spielerisch Wissen zu erlangen: mit Hilfe der sogenannten BiTE®-Technologie finden körpereigene Abwehrzellen schneller die zu zerstörenden Krebszellen. An der Rückwand der Themeninsel stellt sich AMGEN als Unternehmen und seine Forschungsschwerpunkte vor. Besonders eindrucksvoll ist der virtuelle 360° Rundgang durch die Labore von AMGEN in Kalifornien. Unsere Besucher können ihren Weg durch die Labore selbst steuern und erfahren dabei alles Wissenswerte über den Herstellungsprozess von Biopharmazeutika. Christine Kolczewski leitet das Zentrum Neue Technologien (ZNT) und ist Kuratorin für Nano- und Biowissenschaften. Neben der Betreuung und Aktualisierung der Sammlung und Ausstellung zur Nano- und Biotechnologie gehört auch die Entwicklung und Planung von Veranstaltungen zum Thema Neue Technologien zu ihren Aufgaben. Dabei arbeitet sie eng mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung zusammen. Außerdem ist Christine Kolczewski Mitglied im Projektteam der neuen Dauerausstellung Chemie. Ihr Tipp für einen Museumsbesuch: Die Abteilung Technisches Spielzeug – weil man zum Spielen und Entdecken nie zu alt ist.

See Ju soon

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Start in die Zukunft: Die Modernisierung macht auch vor Tante Ju nicht halt. Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen. Von Annette Lein Am 17. Oktober fällt der Startschuss zur Modernisierung des Deutschen Museums. In zwei Abschnitten wird das Museum von Grund auf erneuert. Dabei werden auch alle Ausstellungen größtenteils völlig neu gestaltet. In beiden Bauphasen bleibt jeweils mehr als die Hälfte der Ausstellungsfläche, also rund 25.000 qm geöffnet. Damit gehört das Deutsche Museum selbst während der Modernisierung zu den größten Museen für Naturwissenschaft und Technik. Die Ausstellung Luftfahrt wird in der Langen Nacht der Museen am 17. Oktober 2015 in ihrer Gänze zu sehen sein, danach wird die Neue Luft- und Raumfahrthalle saniert und die Ausstellungen aktualisiert. Da die Räumung einen großen logistischen Aufwand mit sich bringt, sind die Kollegen bereits am Werk, um die wertvollen Flugzeuge fachgerecht zu demontieren und – wenn möglich – an anderer Stelle den Besuchern zugänglich zu machen.  Wir fragen nach bei Dr. Matthias Knopp, Leiter Hauptabteilung Ausstellungen Luft- und Raumfahrt, Schifffahrt, Kurator für Raumfahrt   ###MORE### Annette Lein: Welche Bereiche der Ausstellung Luftfahrt sind nach dem 17. Oktober 2015 noch zu sehen? Die historische Luftfahrt bleibt geöffnet. Räumlich gesehen ist also die Alte Luftfahrthalle im 1. Obergeschoss weiterhin zugänglich. Da zeigen wir unter anderem Ballone, Luftschiffe und Zeppeline, den Flug in der Natur, den Beginn des „Menschenflugs“ mit Lilienthal und Wright und viele Originalfluggeräte, unter anderem den Wright Typ A aus dem Jahr 1909, das erste Serienflugzeug der Brüder Wright. Renoviert wird die sogenannte "Neue Luft- u. Raumfahrthalle", die 1984 an das bestehende alte Museumsgebäude angebaut wurde.  Was wird dann nicht mehr zu sehen sein? In der ersten Bauphase bis 2019 ist die Luftfahrthalle vom Erdgeschoss bis ins 2. Obergeschoss mit den Bereichen Moderne Luftfahrt und Raumfahrt nicht zugänglich. Wir werden allerdings rechtzeitig zu diesem Termin die gesamten Luft- und Raumfahrtbereiche als virtuellen Rundgang auf unserer Webseite online stellen, so dass man auch während der Sanierungsarbeiten zumindest im Internet unsere Ausstellungen sehen kann.  Blick ins Erdgeschoss der neuen Luftfahrthalle. Welche Highlights aus der Ausstellung Luftfahrt sind auch nach dem 17. Oktober zugänglich? Einige der bekanntesten Flugzeug darunter der erste Militär-Jet Me 262 und das Solarflugzeug SOLAIR werden wir für die nächsten Jahre in der Flugwerft Schleißheim zeigen. Der vorführbare Flugsimulator wird in einen Raum neben den Nachbau der berühmten Steinzeithöhle von Altamira verlegt. Die Demonstration zum Empfang von Wettersatellitendaten bleibt auch in Betrieb, wird aber für die Renovierungszeit in die Ausstellung Geodäsie verlagert.  An welchen Ausstellungskonzepten arbeiten Sie gerade? 2019 wird die gesamt "Neue Luft-u. Raumfahrthalle" wiedereröffnet. Der Themenbereich "Moderne Luftfahrt" mit dem Schwerpunkt Zivile Luftfahrt nach 1945 wird komplett neu gestaltet. Die Historische Luftfahrt bis 1945 im 1. OG wird nur aktualisiert, wie auch die Ausstellung Raumfahrt. Diese Bereiche bleiben also im Kern bestehen. Wie läuft die Räumung der Ausstellung ab? Das Deutsche Museum verfügt über riesige, tonnenschwere Exponate im Bereich Luft- und Raumfahrt. Dazu gehört zum Beispiel die berühmte "Tante Ju", das Flugzeug Ju-52 aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, aber auch der Tragflügel des allerersten geflogenen Airbus A-300. Diese Exponate werden an Ort und Stelle staubdicht eingehaust, um sie vor den verschiedenen bautechnischen Renovierungsarbeiten zu schützen. Viele andere Flugzeuge werden großenteils zerlegt, in unser Zweigmuseum in Oberschleißheim oder in unser spezielles Depot in der Nähe von Kirchheim gebracht. Diese Arbeiten werden von unseren Spezialisten aus der Flugzeug-Werkstatt der Flugwerft Schleißheim erledigt. Die Reihenfolge der Transporte muss sehr sorgfältig geplant werden, damit alles reibungslos und schnell über die Bühne geht. Bildergalerie: Abbau Das Standard-Jagdflugzeug der deutschen Luftwaffe von den späten 1930er Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war die Messerschmitt Me 109. Hier zeigen wir den Abbau des Flugzeuges, das in Kürze in unserem Zweigmuseum Flugwerft Schleißheim präsentiert wird.      Vor dem Abbau stand die Me 109 im 1. OG der neuen Luftfahrthalle. Der Propeller wird abgebaut. Mit dem Hallenkran wird die Me 109 vom 1. OG ins EG gehoben. Dort wird das Flugzeug verladen, um in der Gläsernen Werkstatt in der Flugwerft wieder zusammengebaut und für die neue Präsentation hergerichtet zu werden. Weiterlesen: Alles über die Modernisierung des Museums erfahren Sie auf der Webseite Auf zu neuen Welten

Ab ins Weltall

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Fast wie in echt: Virtueller Rundgang durch das Museum. Von Annette Lein Zurücklehnen, Beine hochlegen - und dabei durchs Deutsche Museum schlendern oder an einer Führung teilnehmen. Seit kurzem lassen sich große Teile der Ausstellungen auf der Museumsinsel virtuell erkunden. Dazu müssen Sie nur deutsches-museum.de/rundgang auf Ihrem Rechner, Smartphone oder Tablet öffnen. Jetzt können Sie zwischen drei Führungen oder dem gezielten Besuch einzelner Ausstellung wählen. Klick auf Raumfahrt. Wir landen direkt am Eingang der Ausstellung im zweiten Obergeschoss, dann geht’s los: ###MORE###   Von den frühen Weltbildern der Antike über die Mondlandung bis zu Satelliten und Sonden werden wir vor die Vitrinen und zu den Objekten geführt. Dazu laufen Audiodateien - unter anderem sind auch die ersten Worte von Neil Armstrong auf dem Mond zu hören. Die visuelle Perspektive passt sich dabei automatisch dem gesprochenen Text an. Wir streifen von der Entdeckung der Jupitermonde durch Galilei zur Mercury Kapsel.   Klingt ganz einfach - und ist es auch – zumindest in der Anwendung. Dahinter steckt eine spannende Technologie und eine interessante Partnerschaft. Der Rundgang ist das Ergebnis eine Kooperation des Deutschen Museums mit dem Münchner High-tech Unternehmen NavVis und der Digitalagentur Baro&Pfannenstein. NavVis entwickelt Produkte und Anwendungen zur zentimetergenauen Kartierung und Navigation in Innenräumen. Das Unternehmen entstand am Lehrstuhl für Medientechnik der Technischen Universität München (TUM) und hat einen mit Lasern und Kameras ausgestatteten fahrbaren Scanner selbst entwickelt und zum Patent angemeldet. Damit wurden die Ausstellungsräume des Museums aufgenom Wie funktioniert das? Der von Navvis entwickelte fahrbare Scanner ist mit Lasern und Kameras ausgestattet. Hier wird die Ausstellung Optik kartiert. Bereits direkt im Anschluss lässt sich der kartierte Innenraum auf einem am Trolley befestigten Bildschirm betrachten und das Ergebnis ins Internet stellen.   Der Trolley verfügt über drei Laser Scanner und sechs digitale Systemkameras mit jeweils 16 Megapixeln Auflösung, die auch unter schwierigen Lichtverhältnissen hoch qualitative Bilder erzeugen. Die Bilder werden mittels der Trolley-Software zu 720-Grad-Panorama-Aufnahmen (also "Rundumblick" nach allen Seiten, sowohl horizontal als auch vertikal) zusammengesetzt ("stiched"). Die Scanning-Reichweite des Trolleys beträgt 30 Meter und er arbeitet mit einer Genauigkeit von 20 mm. Beim Scannen erzeugt der Trolley 3D-Punktwolken, so dass durch diese einmalige Kombination aus Fotos und Punktwolken ein sehr realistischer Eindruck des gescannten Innenraums entsteht. Zusätzliche Sensoren am Trolley erkennen WiFi, Bluetooth und Magnetfelder. Beim mobilen Scannen lassen sich pro Tag bis zu 50.000m2 mappen. Die Ausstellung Musikinstrumente im 1. Obergeschoss wurde in nur 15 Minuten gescannt! Dem Deutschen Museum ermöglicht diese Partnerschaft, seine Digitalisierungsprojekte massiv voranzutreiben. Ausstellungen, Objektsammlung, die Bestände von Archiv und Bibliothek sollen weltweit zugänglich gemacht werden. Zudem beginnt  am 18. Oktober 2015 die heiße Phase der Modernisierung des Museums. Einige Ausstellungen, darunter die Neue Luft- und Raumfahrthalle, werden bis 2019 nicht mehr zugänglich sein. Generaldirektor Wolfgang Heck meint dazu: „Sie können zwar die Tante Ju oder das Mondauto bis 2019 nicht mehr hier auf der Museumsinsel besuchen, dafür aber auf der ganzen Erde – und dazu brauchen Sie nur einen Computer. Wir sorgen mit dem Digitalisierungsprojekt dafür, dass diese Ausstellungen sichtbar und erlebbar bleiben – und öffnen sie gleichzeitig für Besucher aus vielen Ländern, denen eine Reise nach München nicht möglich ist. Für uns ist das ein ganz wichtiger Schritt.“ Wichtig ist es auch, dass die Datenhoheit bei der NavVis Kooperation dabei beim Deutschen Museum bleibt. Das ist ein großer Unterschied zu einem Unternehmen wie Google, mit dem das Deutsche Museum im Rahmen der Digitalisierung auch kooperiert, beipielsweise mit Google Indoor oder dem Google Cultural Institute. Es sind aber nicht die Menge und die Qualität der Daten, die den Erfolg eines digitalen Projektes ausmachen. Digitale Anwendungen müssen einfach zu bedienen sein und einen klaren Nutzen bieten, im besten Fall noch Spaß machen. Hier kam die Digitalagentur Baro & Pfannenstein ins Spiel, die die 3D-Ansichten von NavVis und die Inhalte des Deutschen Museums kombiniert hat und den Viewer, also die Navigation durch die vielen Daten neu aufgesetzt hat. Sie haben die Audiodateien mit den Objekten kombiniert und so den Audioguide des Museums in interaktive Touren gewandelt. Wir sind gespannt, wie Ihnen unser neues Angebot gefällt. Gleich ausprobieren? deutsches-museum.de/rundgang   Und wenn Sie die Luft- und Raumfahrt und alle anderen Modernisierungsbereiche vor der Neueröffnung 2019 sehen wollen, ganz in echt, dann kommen Sie spätestens zur Langen Nacht der Museen am 17. Oktober 2015 . Da gibt es Deutsches Museum satt - von 19 bis 2 Uhr, mit Sonderprogrammen, Führungen, Vorführungen, Live-Musik und mehr...

Art & Science in the Anthropocene

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Crochet coral reef in the special exhibition Anthropocene Annalisa Arcella Man warmed the planet, raised sea levels, eroded the ozone layer and acidified the oceans. My interest in learning more about this topics induced me to visit the Anthropocene exhibition. Surprisingly, walking through the exhibition, some exhibits caught my attention and diverted my interest away the topics addressed above. I had the impression to walk through art installations.
###MORE### Satellite photos of floating fish farms in Formosa Strait, Houses in Boca Raton in Florida and the Vineyards in Huelva, Spain are on display like an Art gallery. They look like original paintings giving an image of the earth as a global garden. On the other hand fashion clothes made by plastic bottles and the original art-bike build with old bicycle parts found in the street, are the real expression of the art of the recycling. Tulip Fields of Keukenhof, Lisse, Netherlands Newark, New Jersey, USA Plasticulture / Greenhouses, Almeria, Spain Cattle feedlots and waste lagoon, Summerfield, Texas, USA Norrona Company kindly lent the Museum a blue jacket and handmade shoes completely produced with recycled material, to be exposed at the Anthropocene exposition. Norrona Company’s project gave birth to a clothing range made of recycled products. They collected over 70000 plastic bottles in Norway and sent the bottles in a journey halfway around the world, to be turned into fabric and then sewn into jacket. This process resulted into 100% recycled clothes.

“Our society will be defined not only by what we create, but also by what we refuse to destroy”, the artist Victor Sonna says. Originally from Cameroon, Sonna expresses his artistic vision collecting old bicycle scraps around the street of his new hometown in the Netherland.  He offers a new view of the city, a generative place for creative and new ideas to face environmental problems that are rising in the Anthropocene.  

The masterpiece of the Art & Science, in my opinion, is the Crochet Coral Reef. Fascinated by the colours and the complex shape of this exhibit, I spent a long while observing it in details trying to understand the mathematical secret behind its motifs and I learnt about the key role coral reef plays in the marine food chain that human depends upon.

This colourful installation is only a part of a large project created by Wertheim sisters of the Institute for Figuring in Los Angeles and has been exhibited in several Museums worldwide, including the Andy Warhol Museum in Pittsburgh and the Hayward Gallery of London. This wool archipelago is the fruit of feminine handicraft that combine complex mathematical shapes and the beauty of marine ecosystem to chisel Crochet Coral Reef at once visually powerful and ecologically pertinent.

Visiting the Anthropocene exhibition I enjoyed how human genius and creativity merge to give a new view of the city where people engage with disused objects sometimes found in the street. In the Anthropocene people are handicraftsmen that transform wool in coral and garbage into futuristic bicycles. Welcome to the Anthropocene.
The Earth in Our Hands

Is on display in Level 1
Special exhibitions area Annalisa Arcella , Italian, is volunteering as English-speaking blogger. After her master degree in Physics at University of Napoli, she moved to Barcelona to complete a PhD in Biophysics and joined the MIT in Boston as visiting post-doc. Since college she is passionate for science communication especially in Science Museums and events. Annalisa recommends to visit the Nanotechnology exhibition: the Nanocosm is a world made by special element small like a grain of sand that have the immense potential to create smart objects chiselled like a sculpture, as microchips or to discover the bricks of the Human Genome.

Start in die Zukunft

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Von Annette Lein Wir feiern den Start der Modernisierung mit unserem Besuchern! In einem Rolls-Royce-Oldtimer mitfahren, das Bergwerk im Dunkeln erleben, die neue Show im Planetarium oder ein Ballett zwischen Flugzeugen bestaunen: In diesem Jahr war ein besonders großes Programm bei der Langen Nacht der Museen geboten. Sehr viele Abteilungen waren geöffnet, darunter auch alle Bereiche, die wegen der Modernisierung des Museums bis 2019 nicht mehr zugänglich sein werden – wie die Luft- und Raumfahrt, die Musikinstrumente I oder die Telekommunikation. ###MORE### Bildergalerie: Eine Nacht im Museum 11.282 Besucherinnen und Besucher haben wir auf der Insel und im Verkehrszentrum gezählt, über 300 Mitwirkende waren für das Deutsche Museum im Einsatz. Zusätzlich sind über 5.000 Passagiere mit dem Oldtimer Shuttle gefahren. Wir freuen uns über so viel Interesse und wünschen uns, dass Sie uns auch in der kommenden Zeit besuchen. Auf zu neuen Welten: Es gibt viel zu entdecken! Alles über die Modernisierung des Deutschen Museums erfahren Sie auf der Webseite aufzu.deutsches-museum.de

Nebellöcher

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Vom verbogenen Räumen und krummen Zeiten. Albert Einstein hat 1915 ein neues Bild des Kosmos geschaffen. Von Sabrina Landes 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie, das Thema des aktuellen Magazins – in der Sitzung des Redaktionsbeirats vor gut einem Jahr mal eben locker beschlossen - wurde in der Redaktion mit banger Skepsis aufgenommen. Für mich als eher visuell orientiertem Typ bewegen sich alle, die von sich behaupten dürfen, Einstein verstanden und sogar über ihn hinausgedacht zu haben, im nebelumwaberten Zenith des Wissenschaftlerhimmels. Das sind Leute, die sich mit Ideen beschäftigen, die sich jenseits meiner begrenzten Vorstellungskraft bewegen. Künstler und Kreative die über die Grenzen des Wahrnehmbaren hinausschauen. Kurz: Menschen, die von einer unwissenden Normalsterblichen wie mir mit Ehrfurcht und Staunen betrachtet werden.
###MORE### Schlechte Voraussetzungen für die Redaktionsarbeit, die sich ja mit kritischer Distanz an Lektorat und Gestaltung machen soll. Der erste Beitrag kam auf Englisch. Ich gab ihn an ein Fachübersetzerbüro und erhielt nach drei Wochen ein unverständliches Kauderwelsch zurück. So schlimm war es mir doch gar nicht erschienen? Ich Verglich das Original mit der Übersetzung und hatte den Verdacht, dass hier schlicht ein Übersetzungsprogramm drüber gelaufen war. Das Ergebnis war unzumutbar, ich musste mir was einfallen lassen. Meine bewährte Übersetzerin mochte von Kosmologie keine Ahnung haben, aber sie hat als versierte Literaturspezialistin ein Händchen für sprachliche Feinheiten, die ich im Original zu erkennen meinte. Das Ergebnis, zwei Wochen später, konnte sich dann wirklich sehen bzw. lesen lassen! »Kosmologische Konstanten« von Helge Kragh. War ja gar nicht so schwer - ich begann mich zu entspannen, freute mich auf die nächsten Beiträge und wurde nicht enttäuscht. Unser Kurator, Dr. Christian Sicka, hatte Autoren ausgesucht, die alle gut und verständlich schreiben konnten. Zu unserem Erstaunen erwiesen sie sich auch noch als überaus freundlich, zuvorkommend und kooperativ.  Etwa als es um die gar nicht einfach Frage nach der Bebilderung ging. Am Ende hat uns gerade diese Ausgabe besonders Spaß gemacht, erfreuliche Kontakte und vor allem neue Einsichten beschert. Der Nebel hat ein paar Löcher bekommen! Sabrina Landes ist Redaktionsleiterin des Museumsmagazins Kultur & Technik. Sie bloggt regelmäßig zum Erscheinen eines neuen Hefts über ihren ganz persönlichen Zugang zum Magazinschwerpunkt. Ihre Lieblingsabteilung im Deutschen Museum ist das Mathematische Kabinett. Weil es ein wenig versteckt liegt und man an den kleinen Tischchen stundenlang herumpuzzeln kann. Eine Etage darüber gibts Kaffee und Essbares. Auch ein Argument...
  • Einsteins Welt ist Thema der aktuellen Ausgabe von Kultur und Technik . Mit der Allgemeinen Relativitätstheorie formulierte Albert Einstein 1915 ein neues Bild des Kosmos.
  • Als Mitglied erhalten Sie Kultur&Technik viermal im Jahr kostenlos. Sie können das Magazin auch im Museumsshop auf der Museumsinsel und am Marienplatz kaufen oder online bestellen. 

Die Roboter

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Experimentieren, Forschen, Verstehen: Wie Roboter Schlüssel finden oder Boden saugen. Selbst konstruieren, bauen, steuern und programmieren können Kinder und Jugendliche seit inzwischen zehn Jahren im TUMlab, dem Experimentierlabor der TU München im Deutschen Museum. Mike Kramler, Ingenieur, und Miriam Voß, Biologin, leiten das Labor für Schulklassen, Kinder und Jugendliche, in dem auch Lehramtskandidaten einen Teil ihrer Ausbildung absolvieren können. Auch ohne Vorkenntnisse kann jeder und jede nach einem 2,5h Stunden Einstiegskurs einen Roboter als Staubsauger oder Schatzsucher durch das Labor sausen lassen.
###MORE### Der Roboter-Programmierkurs ist ein Tumlab-Bestseller, für die begehrten Plätze wird eine Warteliste geführt. Neben Roboter bauen und programmieren sind Kurse wie Sterne am Nachthimmel finden, Moleküle am PC zusammensetzen, eine Fertigungsstraße steuern oder ein Wasserkraftwerk konstruieren im Angebot. Robotik, Astronomie, Chemie, Automatisierung sowie Umwelt & Technik sind Schwerpunkte im TUMlab, die thematisch mit Objekten in den Ausstellungen des Deutschen Museums verknüpft sind.
Im Oktober 2015 feierte das Labor 10. Geburtstag. Zur kleinen Party präsentierten Miriam Voß und Mike Kramler den Gästen die neuesten Ideen aus dem Labor: Die Mausbahn Was ist das? Eine Kugelbahn mit Showeffekt. Sie soll Spaß machen und überraschen. Der Hammer schubst die Kugel, die springt und lässt dabei einen Becher nach oben schnellen. Das Tolle dabei: jeder kann und soll die Bahn weiterbauen und verändern. Was hat das mit Programmieren zu tun? Mike Kramler: Hier geht es um das Konstruieren am Rechner. Die Einzeleile werden am Rechner geplant, um sie immer wieder verändern zu können. Es bedarf einiger Versuche, die Wippe so zu konstruieren, dass sie eine schwere Kugel in die Luft zu bringt. Zum anderen geht es darum, Abläufe in Folge zu bringen. Im Augenblick arbeiten wir daran, die Kugelbahn mit Leuchtdioden zu verbinden, so dass ein Lauflicht den Weg der Kugel anzeigt. In einer Folge der „Sendung mit der Maus“ hat Armin eine verrückte Kugelbahn vorgeführt, so bin ich auf die Idee gekommen Daher stammt auch der Name Mausbahn. Lieblingsfarben Lichtmischer Lieblingsfarben Lichtmischer Was ist das? Hinter dem kleinen Kästchen steckt ein Kurs, bei dem man Farben mischen und projizieren kann. Drei Leuchtdioden werfen Farbkreise an den Schachteldeckel oder an eine Wand. Die Box ist so raffiniert, dass man bei heruntergeklapptem Deckel durch eine Öffnung  projizieren kann. Vorher sucht man sich die Lieblingsfarbe am Computer und versucht dann, genau diese Farbe mit dem Lichtmischer zu erzeugen. Worum geht es dabei? Miriam Voß: In unserem Alltag gibt es Monitore und Displays aller Art, beim Smartphone, beim Computer, beim Fernseher – und alle funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie der Lichtmischer. Die Jugendlichen löten ihre Lichtmischer-Box selbst mit Leuchtdioden und Drehknöpfen zusammen – für viele ein erster Exkurs in die Welt der Elektronik - und nehmen sie später als Deko-Objekt mit nach Hause. 10 Jahre Labyrinth Zur Feier des Tages fährt der Roboter nicht durch das übliche Kurslabyrinth, sondern sucht sich seinen Weg  durch die Umrisse der Zahl 10: Er startet in der 1 und fährt dann in der 0 immer im Kreis herum.. Mit seinen Augen blickt er vorher um die Kurve, die er gleich nehmen wird. Der Roboter ist aus Lego gebaut, die Software gibt es dazu. Warum ist der Kurs so beliebt? Miriam Voß: Wir konstruieren Lego-Roboter und die sind einfach sehr bekannt und sehr beliebt. Das Programmieren läuft also nicht nur am Bildschirm ab, sondern die Kinder und Jugendlichen sehen direkt, was der Roboter tut, wenn sie ihm die Programmierungsbefehle schicken. Roboter sind einfach ein spannendes Thema: Sie werden in vielen Bereichen eingesetzt – und werden immer wichtiger. Es wird viel daran geforscht wird. Beim Kurs kann man einfach ausprobieren, wie so ein Roboter eigentlich funktioniert. Impressionen 10 Jahre Tumlab - Bildergalerie Blick in das "alte" Tumlab im Erdgeschoss, das derzeit in den zweiten Stock umzieht. Blick auf zwei Tüfteleien So süß können Roboter sein. Im Tumlab Workshop kann man gemeinsam bauen... ... und tüfteln. Mike Kramler am Rechner, man kann einen Blick auf das Programmier-Programm werfen. Noch ein Blick ins Tumlab Hier wird getüftelt! Und wie geht es jetzt weiter? Das Tumlab zieht um: Bisher war es im Erdgeschoss, zwischen Tunnelbau und Modelleisenbahn. Dieser Bereich wurde im Rahmen der Modernisierung des Deutschen Museums geräumt. Das Tumlab zieht während der ersten Bauphase in Ebene 2. Hinter der Miniziegel-Anlage in der Keramik-Ausstellung findet es einen neuen Platz. Wer einen Kurs buchen möchte, findet weitere Informationen auf unserer Webseite.
  • Plan Ebene 2
  • Mehr zum TUMLab
Annette Lein Annette Lein ist Internetredakteurin am Deutschen Museum. Alle Neuigkeiten tickern früher oder später durch das Redaktionssystem auf ihren Bildschirm. Als Germanistin und Theaterwissenschaftlerin erzählt sie im Blog gerne von den Geschichten und Menschen, die das Deutsche Museum zu dem machen, was es ist.

Eine Schatzkammer stellt sich vor

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Von Wilhelm Füßl und Annette Lein Handschriftliche Werkstattzeichnungen des Flugpioniers Otto Lilienthal oder des Computererfinders Konrad Zuse, Geheimdokumente aus dem Zweiten Weltkrieg, Hunderte von Nachlässen herausragender Wissenschaftler und Ingenieure, Zehntausende an Handschriften und Plänen: Das Archiv des Deutschen Museums verwahrt auf 4,5 Regalkilometern Schätze aus der Geschichte der Naturwissenschaft und der Technik. Es ist eines der bedeutendsten Spezialarchive dieser Art weltweit. Jetzt stellt sich das Archiv mit einem Imagefilm vor.   ###MORE###   Der flott geschnittene und mit dynamischer Musik unterlegte Film gibt einen Einblick in die reichhaltigen Bestände und zeigt das große Forschungspotenzial für Wissenschaftler und Laien auf. Der Film verdeutlicht aber auch die vielfältigen Aufgaben des Archivs und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen. Gefördert wurde der Imagefilm vom Freundes- und Förderkreis Deutsches Museum e.V.   Wie kam es zu der Idee mit dem Film und was steckt dahinter? Wir fragen Dr. Wilhelm Füßl, Leiter der Hauptabteilung Archiv seit 1992. Wilhelm Füßl Wilhelm Füßl im Lesesaal des Archivs Annette Lein : Wie kamen Sie auf die Idee, die Arbeit des Archivs in einem Film vorzustellen? Wilhelm Füßl : Archive sind das Gedächtnis unseres Wissens und unserer Kultur. Sie bewahren die Dokumente, auf denen unsere Geschichte aufbaut. Archive sind aber keine „Verwahrstationen“, sondern aktiver Teil historischer Forschung, sei es für private, sei es für wissenschaftliche Zwecke. Das Archiv des Deutschen Museums als ein führendes Spezialarchiv will, dass mit seinen Dokumenten gearbeitet wird, dass sie benützt und veröffentlicht werden. Der Film will auf das riesige Potenzial aufmerksam machen, das hier archiviert ist. Welche Aufgaben hat der Leiter des Archivs des Deutschen Museums? Das Archiv des Deutschen Museums ist ein sammelndes Archiv und ein Forschungsarchiv. Meine Aufgabe ist es, wichtige Bestände – Unterlagen von Nobelpreisträgern, innovativen Erfindern, national bedeutsamen Unternehmen – aufzuspüren und ins Archiv zu bringen. Die Unterlagen sollen dann rasch erschlossen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, damit die Unterlagen nicht in den Magazinen schlummern, sondern aktiv in neue Forschungsergebnisse einfließen.   Welche Rolle spielt das Archiv im Museumskonzept? Die Gründer des Deutschen Museums hatten ein außergewöhnliches Museumskonzept. Sie wollten nicht nur Ausstellungen zeigen, sondern den Besuchern die Möglichkeit geben, Vorträge zu hören, in der Bibliothek ihr Wissen zu verbreitern und im Archiv Originalpläne, technische Zeichnungen und Handschriften einzusehen. Selbst die Forschung als wichtige Aufgabe des Deutschen Museums ist in der ersten Satzung von 1903 bereits festgeschrieben. Es ging also darum, ein Zentrum technisch-wissenschaftlicher Kultur zu etablieren. In diesem Konzept spielt das Archiv eine wichtige Rolle, sammelt es doch herausragende Originaldokumente aus dem deutschsprachigen Raum und bewahrt so wichtiges Kulturgut. Was ist Ihr persönliches Highlight in den Beständen des Archivs? Wer so viele Schätze archiviert wie wir, kann sich meist nicht auf ein Dokument festlegen. Das wechselt von Tag zu Tag, je nachdem, woran man arbeitet. Ein eigenhändig gezeichneter Plan von Otto Lilienthal von seinen frühen Gleitern beispielsweise, der für den Beginn der menschlichen Luftfahrt steht, ist schon ein fantastisches Objekt. Lilienthal hatte diese Konstruktionszeichnung an die Wand seiner Werkstatt genagelt und darauf zusätzliche Berechnungen eingetragen. Da die Zeichnung von dieser tagtäglichen Arbeit verschmutzt ist und Ölflecken hat, ist sie ein eindrucksvolles, absolut authentisches Zeugnis der Erfindertätigkeit Lilienthals.   Wie kann ich als interessierter Besucher das Archiv des Deutschen Museums kennenlernen? Das Archiv ist öffentlich zugänglich. In unserem Lesesaal kann man sich über die Bestände informieren, Unterlagen erforschen, so zum Beispiel zur Luft- und Raumfahrt oder die einzigartige Sammlung an Firmenschriften, aber auch Fotografien ansehen, die Objekte aus der Geschichte der Wissenschaft und Technik zeigen. Wer nicht vor Ort ist, kann auf unserer Webseite in ausgewählten Beständen online recherchieren und sich über unsere aktuellen Projekte informieren:  Zur Webseite des Archivs Wilhelm Füßl ist Historiker und leitet seit 1992 das Archiv des Deutschen Museums. Sein Forschungsinteresse gilt der Geschichte technischer Sammlungen und den Wechselwirkungen von Biografie und Technikgeschichte.   Sein Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Besuchen Sie die Ausstellung "Geschichte des Deutschen Museums". Dort sehen Sie einen der nachgebildeten Pfähle, auf denen das Museum erbaut wurde und können dem Museumsgründer Oskar von Miller bei seiner Einwerbeaktionen zuhören.

Einstein kinderleicht

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Von Sabrina Landes Hundert Jahre ist die Allgemeine Relativitätstheorie mittlerweile alt: Am 25. November 1915 stellte Albert Einstein sie in der Preußischen Akademie der Wissenschaften vor. Einsteins Theorien haben nicht nur die Wissenschaft beflügelt. Sie haben unser Weltbild verändert. Schwarze Löcher und Dunkle Materie, Mikrowellenstrahlung und Dellen im Raum. Ziemlich abgedrehte Themen sind das, deren Erforschung Albert Einstein angestoßen hat.  ###MORE### Bis heute gibt es nur wenige Menschen, die von sich behaupten können, die Theorien Albert Einsteins wirklich verstanden zu haben. Einen kleinen Einblick, worum es bei der Sache überhaupt geht, vermittelt der Film, der die wichtigsten Phänomene genauer erklärt. Den dürfen sich selbstverständlich auch Erwachsene ansehen!        Weiterlesen? Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie ist Titelthema der aktuellen Ausgabe von Kultur und Technik. Lesen Sie ausgewählte Beiträge online, mehr .... Sabrina Landes  ist Redaktionsleiterin des Museumsmagazins Kultur & Technik. Vor dem Thema der aktuellen Ausgabe hatte sie im Vorfeld etwas Bammel. Wer kann schon von sich behaupten, Einstein verstanden oder über ihn hinausgedacht zu haben? Gerade diese Wissenschaftsautoren zeigten sich aber besonders kooperativ und zuvorkommend. Ist eben doch alles relativ, oder so ähnlich...

Ein Stück Laser-Geschichte

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Die Technik-Ikone: Eine Blitzlampe und ein künstlich hergestellter Rubinstab stammen aus einem frühen Laser. Von Gerrit Faust Es war ein großer Abend für das Deutsche Museum: Am Donnerstag, 26. November, wurde ihm eine „Ikone der Technik“ übergeben. Der deutsche Laserpionier Herbert Welling hat Originalkomponenten eines Lasers von Theodore Maiman, dem Entwickler des ersten Lasers, gestiftet. Generaldirektor Wolfgang M. Heckl nahm das neue Exponat im Ehrensaal aus den Händen von Welling entgegen. An dem Abend unter den Gästen: Nobelpreisträger Theodor Hänsch, einer der Pioniere der Laserspektroskopie. ###MORE### Generaldirektor Wolfgang M. Heckl mit dem Stifter des Lasers, Herbert Welling, und dem Nobelpreisträger Theodor Hänsch. Generaldirektor Wolfgang M. Heckl mit dem Stifter des Lasers, Herbert Welling, und dem Nobelpreisträger Theodor Hänsch. Generaldirektor Heckl ist stolz auf das neue Exponat: „Eine Ikone der Technik, die unser aller Leben verändert hat, ist nun im Original im Deutschen Museum zu sehen.“ In der Tat. 1960, als der US-Physiker Theodore Maiman (1927-2007) den ersten funktionierenden Rubinlaser der Erde entwickelte, konnte noch niemand ahnen, wie groß die Rolle sein würde, die der Laser heute in vielen Bereichen unseres Alltags spielt. Ob in der Medizin, der Kommunikationstechnik, beim Autobau, in der Messtechnik, bei CD-Playern oder an der Supermarktkasse - Laseranwendungen gibt es zuhauf.  Umso mehr freuen wir uns jetzt, dass die originalen Laserkomponenten von Maiman jetzt zu den optischen Sammlungen des Museums gehören. Das ist Herbert Welling zu danken: Welling, der selbst zu den Vätern der Laserphysik in Deutschland gehört, hatte Maiman 1960 in den USA kennengelernt – und zwar so gut, dass dieser ihm die Laser-Komponenten schenkte. Es handelt sich um eine Blitzlampe und einen künstlich hergestellten Rubinstab, die aus einem frühen Laser Maimans vor 1965 stammen. Jetzt hat Welling diese Teile dem Deutschen Museum gestiftet. Herbert Welling übergibt Wolfgang M. Heckl das neue Exponat im Ehrensaal Herbert Welling übergibt Wolfgang M. Heckl das neue Exponat im Ehrensaal Wolfgang M. Heckl und Nobelpreisträger Theodor Hänsch vor der Vitrine mit den Laser-Komponenten in der Museumsgeschichte Wolfgang M. Heckl und Nobelpreisträger Theodor Hänsch vor der Vitrine mit den Laser-Komponenten in der Museumsgeschichte
Das neue Exponat wird ab sofort in der Ausstellung zur Museumsgeschichte gezeigt. Ab 2019, nach Abschluss des ersten Teiles der Modernisierung des Museums, wird dieser Meilenstein der Wissenschafts- und Technikgeschichte dann in der ganz neuen Ausstellung Optik dauerhaft präsentiert. Gerrit Faust ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Museums. Er hat Journalistik studiert, hat bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet und war zuletzt Chef vom Dienst bei der Abendzeitung, bevor er zum Deutschen Museum kam.

99 Luftballons

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Von Angelika Hofstetter Beim Sommerfest starteten 200 Ballons von der Münchner Museumsinsel. Aus bis zu 299 Kilometer Entfernung haben wir Rücksendungen erhalten. Die Karte zeigt die Weitflieger unter den Ballon-Rücksendungen. ###MORE###   Am 22. August diesen Jahres sollten 500 Ballons zum Weitflug-Wettbewerb an den Start gehen – das hatten wir zumindest geplant. Viele Kinder wollten die schönen roten Ballons mit der Museumseule aber lieber behalten, statt sie in den sommerlichen Himmel aufsteigen zu lassen. So gingen am frühen Abend etwa 200 Ballons ins Wettrennen. Ein Ballon wollte sich offensichtlich nicht vom Museum trennen und kam am nächsten Morgen durchs Fenster zurück ins Museumsgebäude geweht, in die Sonderausstellung Anthropozän. Das dürfte der kürzeste Flug gewesen sein! Die meisten sind weiter geflogen, viele Ballons gingen in und um München nieder. Allerdings haben wir auch Einsendungen vom Wörthsee und vom Ammersee erhalten, vom Sudelfeld und vom Wildkogel. Und wir haben einen Gewinner: Sagenhafte 299 Kilometer hat der am weitesten geflogene Ballon zurückgelegt bis an die österreichisch-slowenische Grenze. Nach Petzen, 299 km an die österreichisch-slowenische Grenze weit, ist der Gewinnerballon geflogen. Nach Petzen, 299 km an die österreichisch-slowenische Grenze weit, ist der Gewinnerballon geflogen. Den Gewinnern einen herzlichen Glückwunsch! Wir wünschen viele schöne Museumsbesuche mit der Jahreskarte, die wir bereits verschickt haben. Die Kurzstreckenflieger dürfen sich über einen kostenlosen Museumsbesuch freuen. Allen, die sich an dieser tollen Aktion beteiligt haben noch einmal herzlichen Dank!   Keinen Ballon gefunden?  Eine Mitgliedschaft können Sie sich schenken lassen - oder selbst verschenken. Neben einer Jahreskarte fürs Deutsche Museum gibt es dabei noch eine Menge weiterer Vorteile. Ganz neu im Angebot haben wir Führungen nur für Mitglieder. Mehr ...   Angelika Hofstetter betreut die mehr als 15000 Mitglieder des Museums. Gemeinsam mit dem Sommerfest-Team hat sie sich die Aktion ausgedacht. Als an diesem perfekten Augusttag die Ballons in den Himmel starteten lief dazu "99 Luftballons" von Nena. 

Aus der Garage ins Museum

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Auf zu neuen Objekten: Kenbak-1, der erste Home Computer. Von Anja Teuner 1949 las der Physikstudent John Blankenbaker in Kalifornien einen Zeitungsartikel über den riesigen elektronischen Rechner ENIAC. Sein Interesse an Computern war geweckt. 66 Jahre später, im November 2015, gelang es dem Team des Deutschen Museums einen der mittlerweile sehr wertvollen Rechner von John Blankenbaker zu ersteigern, der als erster Home Computer gilt. ###MORE###   Im Herbst 1970, viele Jahre und viel Computer-Erfahrung nach der Zeitungslektüre, war John Blankenbaker arbeitslos. Er begann einen günstigen Computer für den persönlichen Gebrauch zu entwickeln und gründete in seiner Garage in Los Angeles die Kenbak Corporation, deren einziger Angestellter in der nur dreijährigen Firmengeschichte hauptsächlich er selbst war. Kompakte Computer, die auf einen Schreibtisch passten, gab es bereits. Sie waren jedoch zu teuer, um für Privatanwender interessant zu sein. Blankenbaker gründete dazu die Kenbak Corporation und verkaufte den ersten der insgesamt 40 produzierten Rechner im Jahr 1971 für 750 US$. Heute existieren noch etwa 14 Maschinen weltweit und das Gerät ist ein Vielfaches wert. Blick in den Kenbak-1. Blankenberger stellte 40 Geräte her und baute sie in seiner Garage. Blick in den Kenbak-1. Der erste kommerziell erwerbbare Personalcomputer war damit geboren - fünf Jahre vor dem Apple I, der bekanntermaßen ebenfalls in einer Garage „zur Welt kam“! Der Kenbak-1 war ein 8-bit Computer, hatte einen 256 Bytes Speicher und war im Stande, mehrere hundert Befehle pro Sekunde auszuführen. Und das ganz ohne Mikroprozessoren, denn diese waren noch nicht erfunden. Die Logik wurde mithilfe mehrerer integrierter TTL–Chips realisiert. Zum Programmieren musste man eine Reihe von Knöpfen und Schaltern aktivieren und in reinem Maschinencode arbeiten. Die Ausgabe erfolgte über kleine Lämpchen, einen Bildschirm gab es nicht. Benannt wurde er nach seinem Erfinder John Blan KENBAK er. Mikrocomputer Bausatz, Nachbildung Apple 1 Computer. Original von Apple Computer Co., Los Altos, California, 1976/1977. 4 KB Speicher, Prozessor 1 MHz. Apple lieferte den von Steve Wozniak entwickelten Apple Computer als Bausatz aus der Garage von Steve Jobs. Auch er entstand in einer Garage: Der Apple 1 Computer aus dem Jahr 1976/1977 Er verhalf seinen Entwicklern Steve Wozniak und Steve Jobs zu viel Ruhm und Geld. Dieser Nachbau ist in der Ausstellung Informatik ausgestellt. Im November 2015 gelang es dem Deutschen Museum, den zur Versteigerung ausgelobten frühesten PC zu erwerben. Der Kenbak-1 liegt noch vor dem vier Jahre später auf den Markt gebrachten Altair 8800 von MITS (Micro Instrumentation and Telemetry Systems), der ebenfalls im Deutschen Museum ausgestellt ist. In der Informatikausstellung ist der prominente Neuzugang nun zu bewundern. Die Vitrine der frühen Heimcomputer wird abgerundet vom ebenfalls frühen Heimcomputer SCELBI sowie einem KIM-1, einem NDR-Selbstbaucomputer und einem täuschend echten Nachbau des legendären Apple-I.   Weiterlesen: Ausstellung Informatik : Einblicke und Highlight-Objekte Anja Teuner ist Kuratorin für Informatik und Mathematisches Kabinett. Sie ist eine der Kuratorinnen, die die meisten Anfragen zu „Wir hätten da … gefunden, ist das Deutsche Museum interessiert?“ Die Erweiterung der Sammlung Informatik um Computer- und Informationstechnik ab 1980, vor allem Heimcomputer und Software, gehört zu ihren kuratorischen Aufgaben. Einen Fang wie den Kenbak, der noch dazu mit dem knapp bemessenen Budget für Objekteinwerbungen des Museums vereinbar ist, gibt es natürlich selten.

Weihnachtsfeiern gestern und heute

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Tombola bei der Weihnachtsfeier 1955 mit Nikolaus mit Eulenbischofsstab und Assistentinnen im Eulen-Outfit Von Matthias Röschner Traditionen und Bräuche werden in der Advents- und Weihnachtszeit auch im Deutschen Museum gepflegt. Zum Ausklang des Jahres gehört dazu unter anderem die Weihnachtsfeier für die Museumsmitarbeiter, bei der sich in offiziellen Ansprachen und in persönlichen Gesprächen im Kollegenkreis die Gelegenheit zum Rückblick auf das vergangene Jahr bietet. Gesorgt ist dabei natürlich für das leibliche Wohl, aber auch für einen „Nervenkitzel“ der besonderen Art: Das Loseziehen für die Tombola, was immer wieder für schöne Überraschungen sorgt. ###MORE### Einladungskarte zur Weihnachtsfeier der Museumsmitarbeiter am 16.12.1955, Titelmotiv Auf der Museumsweihnachtsfeier des Jahres 1955, die im „Wagnerbräu“ in der Lilienstraße (dem heutigen Wirtshaus in der Au) stattfand, konnte sich die Tombola ebenfalls sehen lassen. Zu gewinnen gab es Präsentkörbe, Weinflaschen und Kekse sowie Nützliches für den Haushalt, wie einen Wasserkessel oder eine Brotschneidemaschine. Vor sechzig Jahren wurden die Lose von einem Nikolaus mit eigens gestaltetem „Eulenbischofsstab“ in Begleitung von zwei Assistentinnen in Museumstracht an die Frau und den Mann gebracht. Auch der Verwaltungsdirektor des Museums Karl Bäßler (1888-1973) wurde dazu ermuntert, sein Glück beim Losekaufen zu versuchen. Bäßler, der schon seit 1928 im Museum als Architekt tätig gewesen war, hatte in der Nachkriegszeit die Geschicke des Museums ganz wesentlich gelenkt. Für ihn war die Weihnachtsfeier im Jahr 1955 wegen seines nahenden Ruhestands im darauffolgenden Frühjahr sicherlich ein besonderes Ereignis. Verwaltungsdirektor Karl Bäßler (Mitte) beim Losekaufen. Das Deutsche Museum konnte im Dezember 1955 auf ein denkwürdiges Jahr zurückblicken. Bei der Jahresversammlung des Museums am 7. Mai 1955 wurde des 100. Geburtstages Oskar von Millers (1855-1934) mit einem Festvortrag von Bundespräsident Theodor Heuss und zahlreichen Aktivitäten gedacht. Zu diesem Jubiläum gab die Deutsche Bundespost sogar eine Sondermarke mit dem Konterfei des Museumsgründers heraus. Beim Begrüßungsabend am 6. Mai kam ein „Festliches Spiel“ von Eugen Roth (1895-1976) zur Aufführung. Der renommierte Lyriker hatte das Stück mit den Szenen „Die Elektrizität“, „Die Kristalle“, „Die Musik“, „Die Farben“ und „Der Verkehr“ eigens für diesen Anlass verfasst. Am 7. Mai wurden dann die Ausstellungen Hüttenwesen und Kraftmaschinen sowie der Ehrensaal wiedereröffnet. Damit war etwa die Hälfte der durch Kriegsschäden zerstörten Abteilungen wieder zugänglich und erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg ein geschlossener Rundgang möglich. Sicherlich gab es also auch vor 60 Jahren auf der Weihnachtsfeier des Museums so Einiges zu bilanzieren und in Gesprächen „aufzuarbeiten“.     Weihnachtsfeier des Deutschen Museums 2015: Die Tombola wird in guter Tradition beibehalten. Die Geschehnisse und die Geschichte des Deutschen Museums und seiner Exponate lassen sich im Archiv des Deutschen Museums nachverfolgen. Hierzu stehen den Benutzern neben vielen anderen bedeutenden Beständen zu Naturwissenschaft und Technik die historischen Verwaltungsakten des Museums seit seiner Gründung zur Verfügung. Einen Einblick in seine Bestände, Aufgaben und Projekte gibt der neue Imagefilm des Archivs . Schauen Sie doch einmal hinein! Matthias Röschner ist stellvertretender Leiter des Archivs des Deutschen Museums. Er hat Geschichte und Latein studiert und anschließend das Archivreferendariat absolviert. Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit sind die wissenschaftliche Aufbereitung und Digitalisierung der Archivbestände.

Stille Nacht, heilige Nacht

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Der klingende Christbaumständer "Der klingende Christbaumständer " wurde 2015 von der Erbengemeinschaft Rolf und Hanna Schmitz, Bonn-Beue gestiftet. Von Silke Berdux Ein besonderes Weihnachtsgeschenk erhielt die Musikinstrumentensammlung in der vergangenen Woche: einen klingenden Weihnachtsbaumständer. Gestiftet wurde er großzügigerweise von der Erbengemeinschaft Rolf und Hanna Schmitz aus Bonn-Beuel. Er stellt eine sehr willkommene Bereicherung der Sammlung dar, ermöglicht er doch einen Blick in die Zeit um 1900: Klingende Weihnachtsbaumständer waren damals sehr beliebt und wurden in großer Zahl produziert. ###MORE### Der neu in die Sammlung gekommene Weihnachtsbaumständer stammt aus der Fabrik von J. C. Eckardt in Stuttgart. Er hat ein rundes Korpus aus Metall, das einen Ständer trägt, in dem der Weihnachtsbaum befestigt wird. Im Inneren befinden sich Antrieb und Spielwerk. Wird das Instrument mit einem Schlüssel aufgezogen, setzt ein Uhrwerk die Halterung für den Baum wie das im Sockel eingebaute Spielwerk in Bewegung. Die Musikstücke sind mit Stiften auf Metall-zylindern codiert, die Stifte zupfen Stimmkämme an und bringen diese zum Klingen – wie bei Schweizer Spieluhren. Das neu in die Sammlung gekommene Instrument besitzt zwei Zylinderspielwerke, die einen zauberhaften Klang haben, wenn etwa „Stille Nacht, heilige Nacht“ erklingt. Zwei Melodien können über einen Schalter ausgewählt werden. War der Mechanismus in Gang gesetzt, drehte sich zur Musik der Weihnachtsbaum.   Bescherung im Arbeitszimmer der Kuratorin: Der Weihnachtsbaumständer wird in Empfang genommen. Johannes Carl Eckardt, der gelegentlich als Erfinder der klingenden Weihnachtsbaumständer genannt wird, meldete ab 1879 verschiedene Patente für Weihnachtsbaumständer mit Zylinderspielwerken an. 1879 ließ er einen „Mechanismus zum Drehen der Weihnachtsbäume“ schützen (DRP 8.499), der mit oder ohne Spielwerk gebaut werden konnte, 1884 Neuerungen, die „das Triebwerk gegen zerstörende Einflüsse äusserer Hemmungen“ schützten, „die Behandlung desselben bequemer und unempfindlicher“ gestaltete und „die Geschwindigkeit von aussen regulirbar“ machte (DRP 30.617). 1889 folgte ein Zusatz zum Patent von 1884, in dem eine Änderung des Triebwerks angemeldet wurde, durch die „zwei und mehrere einzelne Musikwerke“ eingebaut werden konnten (DRP 48.743) – wie es beim neuen Christbaumständer der Sammlung der Fall ist. Zu dieser Zeit waren bereits 135.000 Stück verkauft.   Die klingenden Weihnachtsbaumständer mit Zylinderspielwerken wurden also stetig weiter entwickelt und verbessert, daneben aber auch neue Formen und Systeme entwickelt. 1892 brachte die Firma ein neues Produkt auf den Markt, das in der Sammlung des Deutschen Museums bereits vertreten war. Besitzt der neu in Sammlung gekommene zwei Zylinderspielwerke und ein rundes Gehäuse aus Metall, ist die Musik bei dem jüngeren Produkt auf einer Nockenplatte gespeichert und weist ein im Renaissancestil gestalteten rechteckigen Holzkorpus auf. Die Platten konnten ausgetauscht werden, so dass ein größeres Repertoire zur Verfügung stand und dieses durch den Kauf weiterer Platten auch jederzeit erweitert werden konnte.   Link auf Patente: https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=bibdat&docid=DE000000008499A https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=bibdat&docid=DE000000030617A https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=bibdat&docid=DE000000048743A Zum Weiterlesen Der klingende Weihnachtsbaum , Blogbeitrag vom 22. Dezember 2011 Hendrik H. Strengers: Johannes Carl Eckardt, Stuttgart, und die Christbaum-Ständer, in: Das mechanische Musikinstrument, Nr. 48, Dezember 1989, S. 12-27. Silke Berdux ist Kuratorin für Musikinstrumente am Deutschen Museum. Derzeit befasst sie sich mit der Neukonzeption der Ausstellung Musikinstrumente im Rahmen der Zukunftsinitiative. Einer der Schwerpunkte der Musikwissenschaftlerin liegt in der Erschließung und Vermittlung der Sammlung. Instrumentenbauworkshops und Konzerte gehören genauso dazu wie "Musik zum Anfassen" oder die Web-Präsentation von ausgewählten Objekten auf der Webseite und im Blog.

Umzug für Fortgeschrittene

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Wie die Flugzeuge des Deutschen Museums zerlegt und nach Schleißheim gebracht werden Von Gerrit Faust Als die beiden Triebwerke runter sind von den Flügeln der Me 262 und auf ihren Holzgestellen liegen, hat Reinhard Mücke öl- und blutverschmierte Hände. Das Zerlegen des ersten Kampfjets der Erde ist ein Knochenjob, der drei Tage dauert. Aber dann ist es geschafft: Die Flugzeugteile – Rumpf, Flügel, Triebwerke liegen feinsäuberlich aufgereiht da, bereit für den Transport. ###MORE###   Das „Team Mücke“ zerlegt die Flugzeuge in der Luftfahrthalle des Deutschen Museums. Die Ausstellung wird leergeräumt, um die Räume sanieren zu können. Und da viele Flugzeuge zu groß sind, um am Stück transportiert werden zu können, ist der erste Schritt die Demontage. Ende November 2015 sind die ersten Flugzeuge in ihre Einzelteile zerlegt in die Flugwerft Schleißheim transportiert worden – darunter auch die Messerschmitt 262. Das Team der Flugzeugwerkstatt Eigentlich wollte Reinhard Mücke, der 52-jährige Leiter der Flugzeugwerkstatt des Deutschen Museums, ja immer schon an Flugzeugen arbeiten. Aber weil es in den Jahren seiner Berufswahl schwierig war, einen Job in der Flugzeugindustrie zu bekommen, machte er eine Ausbildung zum Automechaniker. Erst in der Werkstatt der Flugwerft Schleißheim konnte er sich dann seiner Lieblingsbeschäftigung widmen – und an Flugzeugen herumschrauben. Und im Moment tut er das mehr denn je. Er kennt die Flugzeuge hier – und ihre Geschichte. Die Me 262 wurde im 2. Weltkrieg von den Nazis als „Wunderwaffe“ entwickelt. Das Exemplar des Deutschen Museums überstand das Kriegsende unbeschadet in der Schweiz, der Pilot hatte sich dorthin abgesetzt, erzählt Mücke. „Und wie alle Maschinen aus dieser Zeit stammt sie nicht aus einer wirklichen Serienfertigung, sondern ist eigentlich Handarbeit“, sagt er. Was es einigermaßen schwierig macht, sie zu zerlegen. „Manchmal müssen wir auch unsere eigenen Werkzeuge für die Demontage anfertigen.“ Ein Beitrag des Bayerischen Fernsehens über den Abbau der Messerschmitt 262 durch das Team der Flugzeugwerkstatt. Selbst, wenn ihm mehrere Fernsehteams bei der Arbeit über die Schulter schauen, bleibt Mücke gelassen. Was seine größte Angst ist bei dem großen Projekt der Räumung der Ausstellung? „Das Wetter“, sagt er. Wenn im Frühjahr weitere Flugzeuge aus der Luftfahrthalle transportiert werden sollen, könnte den Planern zum Beispiel Dauerregen einen Strich durch die Rechnung machen. Schließlich sollen mehrere große Flugzeuge auch unzerlegt auf offenen Lkw transportiert werden. Und die wertvollen Exponate dürfen nicht den Widrigkeiten des Wetters ausgesetzt werden. Bildergalerie Messerschmitt 262 Am alten Platz: die Me 262 in der derzeit geschlossenen Neuen Luftfahrthalle. Sie stand im Bereich Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg, darüber hängt das Faktenflugzeug Me 163, links am Bildrand die Flugabwehrrakete Rheintochter. Abbau der Me 262 durch das Team der Flugzeugwerkstatt. Das zerlegte Flugzeug wird aus der Halle gehoben. Die Flügel werden verladen. Die Me 262 wird jetzt in der Flugwerft Schleißheim präsentiert. Modernisierung der Ausstellung Luftfahrt Insgesamt 28 Großexponate stehen in der Modernen Luftfahrt, einige sind zu groß, um sie aus der Ausstellungshalle herauszuholen. Die Tante Ju, die Rakete V2, das große Airbus-Segment – sie bleiben auf der Museumsinsel und müssen so geschützt werden, dass sie die Bauarbeiten unbeschadet überstehen. Sie werden „Eingehaust“, das heißt im Fachjargon, sie bekommen ein Gehäuse aus Holz, das unter Überdruck gesetzt wird, damit von außen kein Staub eindringen kann. Denn in der Ausstellung sollen ja nicht nur die Wände geweißelt werden. Das Gebäude wird auf den Rohbauzustand zurückgeführt, das ganze Hausnetz wird erneuert, Treppenhäuser werden versetzt – und alles soll getan werden, damit die einzigartigen Exponate in Zukunft in rechtem Licht präsentiert werden können. Doch bevor diese Bauarbeiten beginnen können, müssen alle Ausstellungen im ersten Gebäudeteil geräumt werden – neun Monate lang werden mehr als 30 Mitarbeiter des Museums damit beschäftigt sein. Im Sommer und Herbst 2016 beginnen die Bauarbeiten – und schon jetzt werden die neuen Ausstellungen geplant, auch die neue Luftfahrt-Ausstellung. 2019 soll sie zusammen mit den anderen Ausstellungen in Bauabschnitt 1 eröffnet werden. Mit einem völlig neuen Konzept – aber natürlich wieder mit der Tante Ju und der Me 262. Dafür müssen dann die Ausstellungen über neun Monate hinweg eingeräumt werden, die Me 262 wird dann wieder zerlegt, transportiert und auf der Museumsinsel aufgebaut. Und eins ist sicher: Das wird wieder ein Knochenjob für das Team Mücke.   Weiterlesen:  
  • Die Flugzeugwerkstatt
  • Blick in die derzeit geschlossenen Ausstellungsbereiche: der virtuelle Rundgang
  • Geöffnet : Die Ausstellung Historische Luftfahrt (bis 1918)
Gerrit Faust leitet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Museums. Nach seinem Journalistmus-Studium hat er bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet. Zuletzt war er Chef vom Dienst bei der Abendzeitung. Sein Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum:  Vom höchsten zum tiefsten Punkt des Museums. Die Show im neuen Planetarium ist nämlich himmlisch. Und dann - mit beliebig vielen Zwischenstationen - ab in die Tiefe. Denn die Atmosphäre im Bergwerk ist einfach zutiefst bewegend.

90 Jahre Flimmerkiste

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Ein Filmstreifen aus der Frühzeit: „Wochenende“ mit Imogen Orkutt und Schura von Finkelstein wurde als Versuchsfilm ausgestrahlt. Von Tina Kubot Das Fernsehen wird 90 Jahre alt. Genau genommen erfolgte vor 90 Jahren, am 26. Januar 1926, die Demonstration der mechanischen Bewegtbildübertragung vor geladenen Mitgliedern der Royal Society in London. Eingeladen hatte ein schottischer Erfinder, John Logie Baird, 38, in sein Laboratorium in Soho. In den kleinen Dachräumen hatten die Gäste nach einer kurzen Vorführung des Prinzips die Gelegenheit, Bilder von sich selbst übertragen zu lassen. Das war zu dieser Zeit wahrlich keine Freude.. ###MORE###   Die Lichtempfindlichkeit der Aufzeichnungseinrichtung war nicht sehr hoch. Die abgebildete Person wurde mit einer Helligkeit von etwa 500 Kerzen (äquivalent zu 4,5 100-Watt-Glühbirnen) aus einem Abstand von 30cm beleuchtet. Dazu saß diese Person vor einer mit 300U/min rotierenden Scheibe mit 60 cm Durchmesser, bestückt mit 16 Linsen wie sie auch in Fahrradlampen verwendet wurden. Es kam wie es kommen musste: Der lange weiße Bart eines würdevollen Herren verfing sich in der rotierenden Scheibe. Glücklicherweise kam er mit dem Schrecken und einem erheblichen Verlust an Barthaar davon. Wochenende: 30-Zeilen-Bild des Filmstreifens aus dem Film „Wochenende“ Wie funktionierte die Übertragung? Um ein Bild übertragen zu können, wird es zeilenweise abgetastet. Das von Baird angewandte Prinzip beruht auf der vierzig Jahre zuvor in Deutschland patentierten Nipkowscheibe, einer Scheibe, in deren Rad spiralförmig Löcher gestanzt sind. Baird verwendete damals noch Linsen in den Löchern. Mit den dreißig Zeilen, die das übertragene Bild hatte, war es gerade möglich die schemenhafte Abbildung eines Kopfes wiederzugeben, auf der aber "verschiedene Gesichter unterschieden werden, Öffnen und Schließen des Mundes, Herausstrecken der Zunge, die Blickrichtung und das Vorbeiführen einer Hand erkannt werden konnten." Wegen der sehr niedrigen Bildfrequenz von 12,5 Bildern pro Sekunde flimmerte das Bild erheblich. Bis das Fernsehen in beinahe allen Wohnzimmern zu finden war, war es noch ein langer Weg. Alleine bis das von John Logie Baird am 26. Januar 1926 vorgestellte System die Marktreife erlangte dauerte es nach der ersten Demonstration noch weitere drei Jahre. Der Google Doodle am 26.1.2016 Der technischen Revolution widmete sogar Google zum Jubiläum ein eigenes Doodle: Es zeigt den Baird Televisor, eines der ersten kommerziell erhältlichen Fernsehgeräte der Welt. Von dem Gerät, heute ein gesuchtes Sammlerstück, wurden etwa 4000 Stück gefertigt. Für den Empfang musste noch ein Radioempfänger angeschlossen werden.   Experimentiert wurde auch mit anderen Methoden zur Bildzerlegung: Spiegelschrauben und Spiegelräder lenkten mit leicht gegeneinander verkippten Spiegeln das Licht über das Bild. Eine beliebige Erhöhung der Zeilenzahl war unter anderem aufgrund der Trägheit und Kräfte, die auf die mechanischen Systeme wirkten, nicht möglich. Daher wundert es niemanden, dass das auf der 8. Großen Funkausstellung präsentierte vollelektronische Übertragungsverfahren von Manfred von Ardenne als Sensation gefeiert wurde. Das Bild hatte immerhin schon Postkartengröße bei 100 Zeilen und 20 Bildern pro Sekunde. Ardenne verwendete zur Wiedergabe eine Braunsche Röhre, das Prinzip, auf dem bis in die 2000er Jahre die Bildröhre beruhte, bis sie von der LCD-Technologie abgelöst wurde.   Aus der Sammlung des Deutschen Museums Spiegelschraubenempfänger aus der Sammlung des Deutschen Museums, vor 1930 Spiegelschraubenempfänger Spiegelrad: Weilersches Spiegelrad aus der Sammlung des Deutschen Museums, 1922 Spiegelrad LCD-Display: LCD-Display der Firma Sharp, die auf diesem Gebiet führend in der Entwicklung war. Dieses Display erhielt 1990 den Eduard-Rhein-Preis. LCD-Display Das Deutsche Museum besitzt eine bedeutende Sammlung von Versuchsaufbauten und Geräten aus der Anfangszeit des Fernsehens. Insbesondere aus der Sonderschau "Fernsehen" von 1937, in der die technischen Grundlagen in der museumstypischen Darstellung mit vielen Versuchen und Demonstrationen vermittelt wurde, konnten etliche Objekte in die Sammlungen überführt werden. So besitzt das Museum viele Versuche des Rundfunk- und Fernsehpioniers Professor August Karolus, der mit Spiegelschrauben, aber auch mit der parallelen elektronischen Übertragung von Bildpunkten arbeitete, ein mechanischer Fernseher "Telehor" von 1929, Demonstrationen mit Nipkowscheiben, Spiegelschrauben und Spiegelrädern. Außerdem ist die vollelektronische Versuchsanordnung von Manfred von Ardenne Bestand der Sammlung. Darin wurde am 6. März 1990, gut 50 Jahre nach Zugang, das Diapositiv eines Bildes aus dem Film "Wochenende" gefunden wurde, welches Imogen Orkutt und Schura von Finkelstein zeigt. Dieses Bild wurde zur prototypischen Abbildung eines 30-Zeilen-Bildes. Ardenne: Der Versuchsaufbau zum vollelektronischen Fernsehen mit Braunscher Röhre von Manfred von Ardenne, 1931 Versuchsaufbau von Manfred von Ardenne, 1931. Klick vergrößert. 90 Jahre Flimmerkiste - wie alle großen Erfindungen begann auch diese mit einem Träumer. „Nach diesem kommen die Wissenschaftler, Staatsmänner, Experte oder Techniker. Aber am Anfang steht der Träumer“. (Rabbi Maurice Davis). Wir gratulieren dem Träumer John Logie Baird zum 90. Jubiläum der Verwirklichung seines Traumes. Weiterlesen
  • Mehr zur Fernseh-Versuchsanordnung von Manfred von Ardenne bei den Meisterwerken
     
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